Wir stellen uns vor

Wir sind der Historische Verein Zell am Harmersbach, eine Gruppe Zeller Alt- und Neubürger, die sich für die historischen Zeugnisse der Stadt Zell am Harmersbach und des Harmersbachtals einsetzt. Unsere weiteren Ziele.

Wir laden Sie herzlich dazu ein, unsere Aktivitäten hier ein wenig kennenzulernen. Wir würden uns freuen, wenn Sie uns mithelfen möchten, die geschichtlichen Zeugnisse aufzuspüren.

Ein schöner Ausflug ins Mittelalter

Am Sonntag den 22.09.2019 war der Wander- und Freizeitverein Unterharmersbach in den Schwarzwaldvorbergen bei Emmendingen unterwegs.  Mit dem öffentlichen Nahverkehr fuhr man nach Waldkirch, dem Ausgangspukt der Wanderung.   Von dort erfolgte der Aufstieg zur jüngst renovierten Kastelburg mit dem aussichtreichen Bergfried. Dort angekommen,  wusste der Wanderführer Bertram Sandfuchs einiges über die Geschichte des Gebäudes, die ehemaligen  Besitzer und die Bauweise der Burg zu berichten. Natürlich erklommen die meisten Wanderer  auch den mächtigen Bergfried,  damit sie die Aussicht nach Waldkirch und Freiburg sowie ins Rheintal und bis zu den Vogesen genießen konnten. Weiter auf dem Kandelhöhenweg wurde die Wanderung Richtung Hochburg fortgesetzt. Da sich bei allen Mitwanderern der  Hunger meldete,  wurde vor dem Abstieg nach Sexau eine Rast eingelegt. Von Sexau aus war noch ein kleiner Aufstieg zur mächtigen Anlage der Hochburg mit dem sternförmigen  Befestigungsring aus sieben Bastionen zu bewältigen. Auch hier konnte der Wanderführer einiges zur Geschichte der Burg  und zu ihrer Bedeutung in der regionalen Geschichte erzählen.

Gruppenfoto der Wanderung

In geselliger Runde wurde im Burghof eine weitere gemütliche  Rast eingelegt, versorgt vom geöffneten Kiosk der Burgenfreunde der Hochburg,  um anschließend dem hochmittelalterlichen Burginneren und dem kleinen Museum noch einen Besuch abzustatten. Das Museum zeigt nicht nur Funde aus dem Aufräumarbeiten in der Ruine, sondern  erzählt auch durch Schautafeln und dazu passende Exponate  vom  alltäglichen Leben  in dieser Burgfestung. Durch Weinberge und schattige Wälder führte die Tour bei durchweg bestem Wanderwetter zum kleinen Bahnhof in Kollmarsreute und von dort zurück ins Harmersbachtal. Bevor sich alle verabschiedeten,  bedankte sich Wanderwart Reinhard Heizmann beim Tourenführer Bertram Sandfuchs für die abwechslungsreiche Tour, die hervorragende Vorbereitung und für die Erläuterungen zu den geschichtlichen Hintergründen.

Spannende Symbole für Deutschland und Europa

Exkursion von VHS und Historischer Verein in die Pfalz

Die traditionelle Jahresfahrt von VHS und Historischem Verein Zell  steuerte heuer zwei symbolträchtige historische Ziele in der Pfalz an: Die Reichsburg Trifels und das Hambacher Schloss.

Etwas von dem winterlich kalt-zugigen “Wohngefühl“ einer mittelalterlichen Bergfeste durchschauerte die Teilnehmer, als der Annweiler Geschichtslehrer Helmut Schlieger von den Trifelsfreunden   die Entstehung und Geschichte der Burg Trifels  vor Ort erläuterte.  Ja,  es fing sogar an zu schneien, so dass man sich im weiteren Verlauf nur zu gerne in das – allerdings auch  nicht beheizte – Innere der Burg aufmachte, um anhand von Modellen die Entstehungsphasen nachvollziehen zu können .  Beeindruckend war zwar schon der unter den Nazis zur mächtigen Festhalle umfunktionierte Palas, aber man nahm auch zur Kenntnis,  dass solche dem Zeitgeist folgenden Umbauten berechtigt als  ahistorisch einzuschätzen sind.

Die hingegen genau nach den Originalen auf der Wiener Hofburg als Replikate hergestellten  Reichskleinodien waren dann in effektvoller Beleuchtung in der Kapelle der Burg zu bewundern, eindrucksvolle Zeugnisse der mittelalterlichen Reichsgeschichte, die bei der Kaiserkrönung getragen wurden . Das Reisekaisertum benötigte einen solch sicheren Tresor für  die Symbole der Kaisermacht :  diese  auf riesigem Felsklotz  thronende,  uneinnehmbare Burg.  Der Burgführer bewies in allen Aspekten dieser Anlage seine profunde Kenntnis , auch bei seinem Bericht über die neusten Forschungen  zur Gefangenschaft des englischen Königs Richard Löwenherz auf der Burg. Historiker Schlieger hatte  bei der letztjährigen Ausstellung  „Richard Löwenherz“  im Speyrer Historischen Museum der Pfalz neuere Erkenntnisse und Impulse beigetragen. Die in der Burg ausliegenden Prozessakten auf Holzpulten  konnten den Besucher anregen,  sich selbst ein Urteil zu bilden über die Rechtmäßigkeit der erpresserischen Lösegeldforderung von Seiten des deutschen Kaisers.

Kennen Sie die Pfälzer Lokalspezialität „ Mademer Krebbenetz“? (= Sankt  Martiner Fleischküchle mit spezieller Würzung im Netz). Im schönsten  Pfälzer Weindorf Sankt Martin unweit der Trifels konnten sich die Teilnehmer im kuschelig warmen Restaurant Dalberg diese und weitere Pfälzer Gerichte einverleiben, und zwar , wie es sich für so eine große Gruppe mit vielen treuen Stammteilnehmern gehört, im Herzen des Dorfes in dem  ältesten Gasthaus , dem ehemaligen Wohnsitz derer  von Dalberg.

Von dort leitete sie die verschmitzt-versiert wirkende Ortsführerin Ruth Kienle durch diesen Fachwerk  – Bilderbuch – Winzerort anekdotisch und sachkundig  bis zur Buseinstiegstelle und erläuterte u.a. die sichtbaren Varianten der Fachwerkbauweise sowie ihre Rechercheergebnisse zum Gemeinde-Heiligen St. Martin, warum nämlich der Hl. Martin nur den halben Mantel dem armen Bettler verschenkte und nicht den ganzen. Wussten Sie es?  Weil die andere Hälfte dem Kaiser gehörte und er folglich diese nicht verschenken durfte.  Nach gemütlicher Mittagspause  also mit anschließendem informativ-unterhaltsamem Spaziergang durch Sankt Martin  steuerte der Bus das weitere Hauptziel der Exkursion an: 

das Hambacher Schloss. Eigentlich baugeschichtlich eher eine Burg, wie die beiden jungen Führer betonten, aber eben in der weiteren historischen Wirkungsgeschichte für uns heute vor allem ein Symbol der kräftig aufkeimenden Demokratie-  und Europäisierungsbestrebungen des Jungen Deutschland in der ersten Hälfte des 19.Jahrhunderts. Selbstverständlich konnten  rund 50 lebendig gestaltete Führungsminuten nicht alle Aspekte des Hambacher Festes vermitteln. Aber es blieb schon noch Zeit, die Teile der Ausstellung zum Hambacher Fest vom 27. Mai 1832 sich noch etwa genauer anzusehen, von denen man persönlich besonders angesprochen wurde.

Die Ausstellung „Hinauf zum Schloß“  veranschaulicht nämlich  ideenreich und mit fast allen verfügbaren  und wirkungsvollen  museumsdidaktischen Mitteln jenes Fest , das als eine der Keimzellen für die Entstehung der Demokratie heute bei uns gedeutet werden kann. Beiden Führern bescheinigten die Teilnehmer ihr fühlbares Engagement für die

Thematik, dass auf diesem Berg, an diesem Ort – während jener bayerischen „Besatzungs“zeit  (=Sicht der Pfälzer Winzer) der Pfalz  –  mit „aufrührerischen“  Reden (= Sicht des bayrischen Königs) PRO Grundrechte und PRO Europa ein aussagekräftiges historisches Treffen mit nahezu 30 000 (!) Teilnehmern aus allen deutschen Kleinstaaten und mit Gästen aus ganz Europa  g e s c h a h und trotz vieler Rückschläge auf Dauer wirkungsmächtig geblieben ist, bis zum Grundgesetz und zur europäischen Gemeinschaft.

Der Dank der Teilnehmer galt abschließend dem zuverlässigen Busfahrer der Firma Schnurr,  dem Leiter der Exkursion Bertram Sandfuchs, Vorsitzender des Historischen Vereins  Zell, der die jährlichen historischen Exkursionen seit 1990 konzipiert, und vor allem auch der engagierten Organisatorin Sybille Nock von der Volkshochschule Zell.

Info-Heft "110 Jahre Harmersbachtalbahn"

Das neue Info-Heft zum Jubiläum mit drei Aufsätzen zum Thema kann gegen Erstattung der Portokosten  ab sofort bezogen werden vom:

Historischen Verein Zell, Bergstraße 6, 77736 Zell am Harmersbach, Tel. 07835 3448   oder vorstand@historischer-verein-zell.de

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Neues im Info-Heft zur Schaufenster-Ausstellung

110 Jahre Harmersbachtalbahn

Viele Informationen und Geschichten in der „Historischen Schaufenster“-Ausstellung zum „Zeller Bähnle“ werden gerne gelesen und angeschaut.  Aber der Wunsch wird  auch geäußert, noch Genaueres zu erfahren. Deshalb hat der Historische Verein Zell ein Info-Heft herausgegeben. Darin stellt  Karl August Lehmann, Oberharmersbach,  präzis und anschaulich   die Gesamtentwicklung der  Harmersbachtalbahn – Geschichte dar.  Bertram Sandfuchs, Zell,  beschreibt die  historische Bedeutung, die Technik und die jüngst erfolgte Sanierung der erhaltenen Bahnhofsuhr. Schließlich bietet Meinhard  Döpner mit seinem Aufsatz bisher kaum Bekanntes:  Der Stadtbrand der Stadt Zell von 1904 mit den gewaltigen Trümmermassen wurde  beim Bau der Bahn  zur Trockenlegung  feuchter Stellen und zur  Auffüllung von Bahndämmen  produktiv genutzt. Außerdem stellt Döpner  zum ersten Mal die Gesamtkosten des Baus der Harmersbachtalbahn  zusammen .

Das Info-Heft kann vom Historischen Verein  Zell , Vors. Bertram Sandfuchs, Bergstr.6,   Zell, Tel 07835 3448 oder von Tourist Info Zell, Kanzleiplatz, zu den üblichen Geschäftszeiten kostenlos bezogen werden.

Weitere Informationen zur Ausstellung 110 Jahre Harmersbachtalbahn

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